Jüdisches Museum

Berlin (JMB)

weisses Rechteck
weisses Rechteck

Das Jüdische Museum Berlin (JMB) hat es sich zum Ziel gesetzt, seine Archivalien und Sammlungsobjekte allen Interessierten online zugänglich zu machen – und somit die Lebenszeugnisse von Jüdinnen und Juden weltweit sichtbar zu machen. Die Berthold Leibinger Stiftung unterstützt dieses Projekt im Rahmen ihrer Sparte Erinnerungskultur.

Adolf Salomon mit seinem Neffen Fred Hirsch sowie Albert und Else Einstein, ca. 1930; Jüdisches Museum Berlin, Schenkung von Geoffrey und Barbara Fritzler

Basisarbeit dank des Vermächtnisses der Familie Adler-Salomon

Das Vermächtnis der Familie Adler-Salomon ermöglicht dem JMB, die Grundlagen für die digitale Erschließung seiner Sammlungen zu schaffen. Dank dieses Vermächtnisses sowie der Förderpartnerschaft mit der Siemens AG, sowie der Zuwendungen der Berthold Leibinger Stiftung und der Bertelsmann SE & Co. KGaA läuft nun die Digitalisierung von etwa 370 der insgesamt rund 1.800 im JMB archivierten Familiennachlässe, die Einblicke in über 250 Jahre Lebenserfahrung häufig weit verzweigter jüdischer Familien aus Deutschland bis zur Gegenwart gewähren.

Altbau und Libeskind-Bau des Jüdischen Museums Berlin, Foto: © Yves Sucksdorff (Berlin)

Jüdisches Museum Berlin als zentrale Plattform jüdischen Lebens in Deutschland

Auch im digitalen Raum möchte das Jüdische Museum Berlin auf diesem Weg die zentrale Anlaufstelle für jüdisches Leben in Deutschland sein. Mit diesem Digitalisierungsprojekt, das zunächst auf zwei Jahre angelegt ist, sollen bis 2026 etwa 500.000 Digitalisate entstehen. Die Digitalisierung der Familiensammlungen soll auch nach 2026 kontinuierlich weitergeführt werden.

Das Archiv des Jüdischen Museums Berlin packt aus; Foto © Jüdisches Museum Berlin

Familiensammlungen als Lebenszeugnisse von Jüdinnen und Juden vom 19. Jahrhundert bis in unsere Gegenwart

Die Familiensammlungen zeugen vom jüdischen Leben ebenso wie vom Leben in der Gesamtgesellschaft, aber auch von Ausgrenzung, Verfolgung, Exil und Neubeginn. Thematische Schwerpunkte sind das bürgerliche Leben im Kaiserreich und in der Weimarer Republik, der Erste Weltkrieg, Synagogen, Unternehmens- und Wirtschaftsgeschichte, der jüdische Sport, jüdische Studentenverbindungen, Schulen und andere jüdische Institutionen, Hachschara-Lager zur Vorbereitung auf die Auswanderung, die Emigration, das Leben im Exil, die Verfolgung während der NS-Zeit ebenso wie die Nachkriegszeit mit dem Wiederaufbau und Neubeginn von Gemeinden, dem Leben in den Lagern für Displaced Persons, der Rückkehr Einzelner aus dem Exil und das Leben von Jüdinnen und Juden in beiden Teilen Deutschlands und nach 1989 im wiedervereinten Land. Damit sind sie nicht nur eine bedeutende Quelle für die Erforschung jüdischer Geschichte und Kultur in Deutschland, sondern sie bieten mit den persönlichen Geschichten auch Anknüpfungspunkte für die Vermittlungsarbeit des JMB, etwa bei Führungen, Workshops oder Schulbesuchen.